Meine Lieblingsklappe war unterirdisch, und zwar auf den U -Bahn -Stationen gab es oft öffentliche Toiletten.

Das war am Sophie -Charlotte -Platz in Charlottenburg, Olympiastadion, Deutsche Oper, am Südstern, in der Hermannstraße, Gneisenaustraße, Mehringdamm, Innsbrucker Platz, Rathaus Schöneberg.

Also, ich bin oft mit der U -Bahn gefahren, nicht weil ich irgendwo hin musste, sondern ich habe einen, das nannte ich, Klappenfahrt.

Ich bin, wenn auf der Klappe nichts los war, überhin und her gependelt: Deutsche Oper, Sophie -Charlotte -Platz, Olympiastadion und so weiter, bis sich irgendwas ergeben hat.

Und ich muss wirklich sagen, ich habe auch schlechte Erfahrungen gemacht.

Also, dass da ein alter Opa war, zu der Zeit war ich ja noch jung.

Ähm, dass ich wirklich tolle, geile Typen kennengelernt habe.

Am Anfang hat man noch geredet, dann ist man vielleicht noch ein Stück spazieren gegangen.

Das hat sich aber nachher alles verändert.

Dann war es so, dass es nur noch auf das Sexuelle ankam.

Also, sprechen war ein No-Go.

So viel Intimität wollte der Schwule, der cruisen gegangen ist, nicht mehr haben, und ich habe auch einige erlebt, die wirklich ganz schwer sexsüchtig waren.

Ich bin immer auf die Gesichter abgefahren, da konnten die noch 18, 20 Zentimeter haben.

Wenn mir das nicht gefallen hat, habe ich nichts gemacht, sodass ich bespuckt worden bin, dass man mir gesagt hat: Schwule Tunte! Jetzt blas mir endlich und so weiter und so fort, sodass von diesen Leuten auch Aggressivität mir entgegengekommen ist.

So war das wirklich, wirklich so.